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Säkulare freiheitliche Demokratie kontra multireligiöse Gesellschaft

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[Text in Arbeit, wir bitten um Geduld.]

Multikulturelle oder multireligiöse Gesellschaften sind nicht per se friedlicher, sondern oft menschenrechtswidrig.
Von Gabi Schmidt und Edward von Roy

Überall in Europa diskutieren die Menschen darüber, welche Rolle die Religion in Staat und Gesellschaft haben sollte. Gleichzeitig erkennen viele, dass das Leitbild der multikulturellen Gesellschaft hinterfragt werden muss.

Sicherlich kann der Glaube den Menschen, die vor Krieg, Terror, Verfolgung oder Naturkatastrophen flüchten mussten, mentale Stabilität geben und den Willen zum Überleben stärken. Doch gibt es auch Flüchtlinge, die sich als säkular, religionskritisch oder atheistisch verstehen. Als ob die multiethnische und religiös plurale Zusammensetzung der teils traumatisierten Migranten in den Unterkünften auf engem Raum und ohne Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten nicht schon genügend Zündstoff liefern würde, entlädt sich gegen Religionskritiker, insbesondere Islamkritiker, und Atheisten aufgestaute Wut. Pflichtschludrige, die beispielsweise nicht beten, Nichtgläubige oder gar Islamapostaten finden weder in Deutschlands Politik und Öffentlichkeit noch unter den Flüchtlingen selbst Gehör und Akzeptanz. Ein Bejahen eigener oder fremder Homosexualität, ob lesbisch oder schwul, muss in den Unterkünften ebenfalls geheim gehalten werden. Islamkritiker wagen es nicht, ihre Gesinnung zu offenbaren, weil sie Übergriffe fürchten.

Die Aufnahme gewährenden europäischen Staaten sind freiheitliche und säkulare Gemeinwesen, die dem Individuum Vorrang vor dem Kollektiv einräumen und in denen universelle Menschenrechte gelten. Hier kollidieren die Ansprüche einer jeden Lebensbereich regulierenden Religion wie beispielsweise dem Islam, die kein selbstbestimmtes Individuum kennt, mit jenen Freiheits- und Gleichheitsrechten, die Mann und Frau ebenso unterschiedslos behandeln wie Muslim und Nichtmuslim. In der allzu lange geleugneten deutschen Einwanderungsgesellschaft, in der Menschen aus so vielen Ethnien und mit unterschiedlichen kulturellen oder religiösen Hintergründen zusammenleben, sollten Staat und Religion streng voneinander getrennt sein.

So wie wir allen Frauen und Männern sowie Mädchen und Jungen ohne Zuwanderungsgeschichte ermöglichen, Schullaufbahn, Beruf, Hobby, Freundeskreis und Ehepartner frei zu wählen, sollten wir auch den Neubürgern das gleiche Recht zugestehen. Stattdessen werden Einwanderer aus islamisch geprägten Ländern durch Politik, Wohlfahrtsverbände und Presse pauschal der Gruppe der Muslime zugerechnet, denen man offensichtlich diese Grundrechte nicht zumuten möchte. Familialismus, Virginität, arrangierte Ehe, Kopftuch und religiöse Kleidung am Arbeitsplatz, das alles sind Aspekte kulturell vormoderner Gesellschaften, die gegen die universellen Menschenrechte verstoßen und gerade kein schützenswertes Kulturgut.

Es mag sein, dass sich einige Politiker, Journalisten und Mitbürger an den Begriff von der multikulturellen Gesellschaft gewöhnt haben. Doch ist er nur dann akzeptabel, wenn jeder, ohne Nachteile befürchten zu müssen, selbst entscheiden kann, ob er religiös oder religionsfrei leben möchte oder nicht, welche Bücher er liest oder nicht liest, welche frei zugänglichen Informationsquellen er nutzt. Solange das nicht der Fall ist und solange sogar die Meinungs-, Presse- und künstlerische Freiheit (Karikaturen etwa auf Jyllands-Posten, Charlie Hebdo, Musikkonzerte, Bataclan, Satire), der Indikator einer wirklich liberalen Gesellschaft, auf dem Altar des Multikulturalismus geopfert wird, bleibt der Begriff inakzeptabel. Neuerdings wird das Etikett gewechselt, statt der multikulturellen propagiert Heiko Maas die multireligiöse Gesellschaft.

Ein Bundesjustizminister sollte sich davor hüten, vor einem „Fanatismus der Aufklärung“ zu warnen.

Eine Muslima mit Kopftuch, das Läuten der Kirchenglocken, ein junger Mann mit Kippa, ein Minarett im Stadtbild – all das sind aber keine Widersprüche zum Grundgesetz, sondern das ist gelebte Religionsfreiheit. […] Während sich die Muslime, die in Deutschland leben, in ihren Einstellungen und Lebensweisen stark an den Werten der Bundesrepublik orientieren, steht die Mehrheitsgesellschaft dem Islam zunehmend ablehnend gegenüber. 90 Prozent der religiösen Muslime in Deutschland halten die Demokratie für eine gute Regierungsform und zeigen eine starke Verbundenheit mit Staat und Gesellschaft. Gleichzeitig sagen 61 Prozent der nicht-muslimischen Mehrheitsgesellschaft: „Der Islam passt nicht in die westliche Welt.“

(Heiko Maas am 28. Mai 2015 | „Oh Gott! Die multi-religiöse Gesellschaft und der Verfassungsstaat“)

https://www.bmjv.de/SharedDocs/Reden/DE/2015/05282015_Rede_zur_Religionspolitik.html?nn=6704238

Der Missbrauch, von dem die Gebetsräume gereinigt werden sollen, erschöpft sich nicht in den antizionistischen oder christenhasserischen Tiraden, deren Mitschnitte von Zeit zu Zeit die Öffentlichkeit erschrecken. Necla Kelek hat mehr im Sinn als eine Wiederbelebung des Kanzelparagraphen im Strafgesetzbuch, der von 1871 bis 1953 Geistliche mit Haftstrafen bedrohte, die „Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise zum Gegenstande einer Verkündigung oder Erörterung“ machten. Nicht erst an dem, was in einer Moschee gepredigt wird, erkennt man, ob in ihr der politische Islam herrscht. Schon die übliche Sitzordnung, die Trennung nach Geschlechtern, zementiert das System der Macht. Daher erklärt Necla Kelek: „Solange die Moscheen nicht das gleichberechtigte Miteinander pflegen, sondern hinter dem hijab, dem Schleier, archaische und patriarchalische Strukturen befördern, solange es nicht Orte sind, an denen Männer und Frauen gleiche Rechte haben und gleich behandelt werden, sind solche Häuser demokratie- und integrationsfeindlich.“

(Patrick Bahners im September 2010 | Fanatismus der Aufklärung. Zur Kritik der Islamkritik)

https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2010/september/fanatismus-der-aufklaerung

(Vgl.: Patrick Bahners (2011) | Die Panikmacher: Die deutsche Angst vor dem Islam | Seite 292)

https://books.google.de/books?id=Kjeeueh4AmsC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

Anstatt unsere Städte und Straßenzüge in Religionsvölker aufzuspalten oder religiöse Sonderrechte zu etablieren, sollten wir uns auf die Prinzipien der Renaissance, der Französischen Revolution und der allgemeinen Menschenrechte besinnen: ein Gesetz für alle, jeder Mensch ist unabhängig von der Herkunft oder Religion seiner Eltern Träger der unantastbaren Menschenwürde und aller Grundrechte. Nur das kann die Basis für ein harmonisches Zusammenleben sein, alle anderen Grundformen von Identität bleiben Ursache für Geschlechterdiskriminierung, Apartheid und Streit.

Gabi Schmidt und Edward von Roy



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