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Gina Jackson startete am 6. März 2024 eine Petition via Change.org, auf welche auch wir gerne aufmerksam machen und die sich für den Erhalt des seit 2009 bestehenden wichtigen Verbots der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM, female genital mutilation) in Gambia einsetzt.
Das Land Gambia [ˈgambi̯a] (englisch The Gambia bzw. Republic of The Gambia, französisch La Gambie) ist eine Republik in Westafrika, die an den Ufern eines 1120 km langen Flusses liegt, der ebenfalls Gambia heißt. Mit Ausnahme ganz im Westen, an der Flussmündung hin zum Atlantik (Atlantischer Ozean) gelegenen kurzen Küstenabschnittes wird Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Mit einer Gesamtfläche von ungefähr 11.000 Quadratkilometern ist das Land der kleinste Staat des afrikanischen Festlandes. Die Hauptstadt ist Banjul.
Den Link zu jener Petition finden Sie hier:
change.org/p/beenden-sie-die-weibliche-genitalverstümmelung-in-gambia
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Text der Petition
“Ich schreibe diese Petition aus einem sehr persönlichen Grund – um die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) in Gambia zu beenden. Diese grausame Praxis betrifft jeden Tag unzählige unschuldige Mädchen und Frauen. Laut UNICEF sind etwa 76,3 % der Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren in Gambia Opfer von FGM. Dies ist nicht nur eine Verletzung der Menschenrechte, sondern führt auch zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen wie Infektionen, Unfruchtbarkeit und sogar zum Tod.
Es ist höchste Zeit, dass wir diese unmenschliche Praxis beenden und den Mädchen und Frauen von Gambia eine sichere Zukunft ermöglichen. Bitte unterzeichnen Sie diese Petition, um unsere Stimme gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Gambia zu erheben.”
— Gina Jackson
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change.org/p/beenden-sie-die-weibliche-genitalverstümmelung-in-gambia
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Warum die Menschen. leider sind es zur Stunde erst neun, die wichtige Petition “Beenden Sie die weibliche Genitalverstümmelung in Gambia” unterschreiben, können diese dort bei Change.org im Kommentarbereich zur Petition der Öffentlichkeit mitteilen.
Den dortigen ersten Kommentar dürfen wir hier zitieren:
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Gambias wichtiges FGM-Verbot dekriminalisieren: “Women’s (Amendment) Bill 2024”
Im Dorf Bakadagi-Mandinka im Distrikt Niani in der Central River Region des westafrikanischen Staates Gambia hatten drei Frauen geplant, acht zwischen vier Monaten und einem Jahr alte Mädchen zu „beschneiden”, genital zu verstümmeln. Fünf Mädchen konnten vor der FGM (female genital mutilation, weibliche Genitalverstümmelung) gerettet werden, an drei Mädchen führten die Frauen das Verbrechen aus. In der Gerichtsverhandlung am Kaur/Kuntaur Magistrate Court im Herbst 2023 wurden die Täterinnen verurteilt, zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr oder zu einer Geldstrafe von 15.000 Dalasi (≈ 204 €) für jede. Seit 2015 ist in Gambia die FGM, mithin jede Form (Typ I, II, III, IV) verboten.
Mit Gesetzesinitiative Women’s (Amendment) Bill 2024 hat die Bewegung für eine Straffreistellung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM) ihren Gesetzesvorschlag ins Parlament von Gambia eingebracht. Erste Lesung im gambianischen Parlament, in der Nationalversammlung The National Assembly) am 4. März 2024, zweite Lesung am 18. März 2024.
Zu den bekanntesten Lobbyisten einer in Gambia künftig wieder straffreien FGM gehören der Parlamentarier Almameh Gibba und der Imam Abdoulie Fatty (Abdullah Fatty), mögen die beiden diesbezüglich keinen Erfolg haben.
Der Imam Abdoulie Fatty (Abdullah Fatty) bezahlte die den Täterinnen Strafe, und die höchsten religiösen Autoritäten des Landes, gemeinschaftlich tätig am 1992 gegründeten Gambia Supreme Islamic Council (GSIC oder SIC, Oberster Islamischer Rat Gambias), bekundeten am 25. September 2023 mit Fatwa Nummer (002), arab., bzw. (003), engl., die islamrechtliche – die islamische – Rechtmäßigkeit der weiblichen Beschneidung.
Innerhalb der Parlamentarier treibt Mai Fatty (Mai Ahmed Fatty), Gründer und Vorsitzender der Oppositionspartei Tugendkongress Gambia (GMC · Gambia Moral Congress) die unmoralische Pro-FGM-Kampagne voran.
“Le parlementaire Almameh Gibba a introduit la proposition de loi en première lecture. L’examen a été renvoyé à une seconde lecture prévue le 18 mars. L’homme indique l’excision n’est pas une nécessité en Islam.” (fr.africanews, 06.03.2024.) Eine Notwendigkeit (nécessité) des Beschneidens d. h. Genitalverstümmelns auch der Mädchen entspräche seiner Einstufung als wadschib ( واجب · wāǧib ) bzw. fard ( فرض · farḍ ), englisch mandatory oder obligatory, wie bei der Islamic FGM der Schafiiten. Die meisten Menschen in Gambia sind zwar sunnitische Muslime, aber als Malikiten. Der chitan al-inath (chitan al-banat), die weibliche Beschneidung, eine Genitalverstümmelung, ist gemäß malikitischer Jurisprudenz nicht wadschib (obligatorisch), sondern mandub ( مندوب · mandūb ) bzw. mustahabb ( مستحب · mustaḥabb ), empfohlen. Mandub (mustahabb) bedeutet, dass der Muslim für das Unterlassen dieser Handlung vor allem im Jenseits zwar nicht bestraft, für das Durchführen dieser Handlung hingegen belohnt werden wird. Das zur Sicht der Malikiten, die Mädchenbeschneidung zu verbieten ist verboten.
Um Allahs Befehl sowie der Malikiyya (Madhhab maliki), seinem auf den islamischen Juristen Malik ibn Anas (711 — 795) zurückgehenden Fiqh (Islamjurisprudenz) zu entsprechen, fordert der westafrikanische Teil der weltweiten Bewegung zur Straffreistellung der Islamic FGM, jedes FGM-Verbot zu verbieten, und betont zu diesem Zweck den hohen Wert der Familie und der elterlichen Wahlfreiheit (freedom of choice).
Der Höchste Islamische Rat von Gambia und sein Kommittee für Fatwa und Mondsichtung haben ihre Religion richtig verstanden.
Noch die geringst invasive Form von FGM muss in jedem Staat verboten bleiben oder werden. Auch um die WHO-Kategorie zur FGM (der FGM-Typen I, II, III, IV) nicht anzutasten, ist Wert auf die korrekte Terminologie zu legen, auf den Begriff FGM, weibliche Genitalverstümmelung.
— Edward von Roy, Diplom-Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge (FH)
change.org/p/beenden-sie-die-weibliche-genitalverstümmelung-in-gambia/c
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Mehr zum Thema FGM in Gambia 2024 findet sich auf dem Blog Schariagegner:
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Gambia ist überall
— 16.03.2024, Edward von Roy
schariagegner.wordpress.com/2024/03/16/beenden-sie-die-weibliche-genitalverstummelung-in-gambia/
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