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Völkische Bünde auf der Jugendburg

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ואנדרפוגל

Вандерфо́гель

Wandervogel

Quo vadis, Ludwigstein?

Zu den neurechten bzw. alten völkischen Umtrieben an Deutschlands berühmtester Jugendburg Ludwigstein, der das Land Hessen bis auf Weiteres sämtliche Subventionen gestrichen hat. Von Cees van der Duin.

Es ist kein Geheimnis, dass sich zwei Strömungen oder Bewegungen, romantische deutsche Jugendbewegung und rassistische deutsche völkische Bewegung, seit hundert Jahren in leider eher umfangreichen Teilen überlappen.

Eine 2013 vier oder fünf Generationen lang bestehende Solidarität zwischen einflussreichen Personen und Kreisen innerhalb der Jugendbewegten und der Völkischen färben das über dem Ludwigstein wehende Grün-Rot-Gold gewissermaßen ziemlich braun.

Was ohne Hilfe von außen offensichtlich einfach nicht funktionieren wollte, die Trennung von jugendbewegt und völkisch, könnte sich heute endlich ändern, denn hundert Jahre nach dem Ersten Freideutschen Jugendtag hat das hessische Ministerium dem völkisch bis neurechts angekränkelten Ludwigstein die Zuschüsse eingefroren. Vor nicht ganz drei Wochen, Ende Oktober 2013 hatte Sozialminister Stefan Grüttner festgestellt:

Solange die aufgeworfenen Fragen und Vorwürfe nicht eindeutig geklärt sind, werden keine Landesmittel mehr fließen. Das betrifft alle Zuwendungen, auch Entscheidungen über Investitionsförderungen, die derzeit anstehen. Das Hessische Sozialministerium wird sehr zeitnah das Gespräch mit den Vertretern der Jugendburg Ludwigstein suchen und die Vorwürfe prüfen.

Man könnte also nachdenken und die „Kluft“ tragenden sprich irgendwie romantisch uniformierten Deutschlandverherrlicher mit ihren nachweisbaren Verbindungen in Neue Rechte und Rechtsextremismus bewusst vom Burggelände verweisen, während man die ihre schmucke Bundestracht, etwa die pfadfinderische Gruppenkleidung oder diejenige von der Waldjugend, tragenden freiheitlich demokratischen Bünde auf dem Ludwigstein belässt.

Was aber macht die schlaue und veränderungsresistente Jugendburg? Geschickt ein zur Trennschärfe fähiges Denken vernebelnd fusioniert der Stiftungsvorstand am 2. November beiderlei Gemeinschaftstracht, kulturell moderne ebenso wie kulturell gegenmoderne bzw. schleichend rechtsrevolutionäre „Kluft“, zu einer einzigen, gefälligst einheitlichen Menge namens „Besucher in Kluft“ und verbannt gleich jeden Bundesbarett- oder Halstuchträger vom Burggelände:

Besucher in Kluft sind in den nächsten 12 Monaten auf der Burg nicht willkommen.

Das genau aber ist sowohl das jugendbewegt-bündische als auch das Ludwigsteiner Problem. Denn aus irgendwelchen, noch genauer zu erforschenden Gründen darf sich das verhängnisvolle deutsche Amalgam aus naiven Blaublumesuchern und völkischen Rassisten einfach nicht in die beiden Zutaten oder Bestandteile trennen, von denen der eine Teil die allgemeinen Menschenrechte im Namen eines schicksalshaften „Deutschen“ standhaft verweigert.

Dieses Verweigern erkennen wir spätestens seit den Tagen der antisemitischen Bekundungen des Redekteurs der Wandervogelführerzeitung Friedrich Wilhelm Fulda („übelangebrachte Gutherzigkeit, die noch immer in manchen sich deutsch nennenden Vereinigungen Hebräer duldet“) oder seit der Äre von Jugendbünden wie den völkischen Adlern und Falken oder den nationalsozialistischen Artamanen.

Die zuletzt genannten Personen oder Bünde mögen ja Geschichte sein, die Theoretiker der Neuen Rechten Götz Kubitschek oder Karlheinz Weißmann jedoch sind bündische Gegenwart und finden offensichtlich Verehrer in den Kreisen von Fahrenden Gesellen (FG), Freibund – Bund Heimattreuer Jugend, Deutschem Mädelwanderbund (DMWB) und Deutscher Gildenschaft (DG). Diese vier Bünde durften sich in den letzten Jahren auf Burg Ludwigstein zu Hause fühlen.

Hessens Sozialminister Grüttner ist darin zu unterstützen, Projekten keine Gelder der öffentlichen Hand an zu bewilligen, welche die universellen Menschenrechte ironisieren, elegant boykottieren oder offen angreifen.

Zu diesem Streit findet sich Lesenswertes im Kommentarbereich des vor allem von Pfadfindern betriebenen Blogs Schwarzzeltvolk.

Am 3. November 2013 sagte Soeren:

“Besucher in Kluft sind in den nächsten 12 Monaten auf der Burg nicht willkommen.”

Die drehen die Eskalationsschraube ein klitzekleines bisschen weiter. Gehört sozusagen zum Ritual. Die neurechts angekränkelten oder ewig vaterländischen Ludwigsteiner machen Pokerface: Burg Ludwigstein droht den “Besuchern in Kluft” ein bisschen, aus Angst vor einem echten, ernst gemeinten Boykott.

Der ‘Lu’ will sehen, ob die bündischen Kinderchen jetzt einknicken und sagen: O ja, lasst die vier bis fünf (mit DMWB) völkisch-nationalen Bünde weiterhin zu, wir bleiben auch nicht weg und finden das Konzept von der “Offenen Burg” gar nicht mehr so schlimm.

Nicht nachgeben. Auch das nüchtern denkende Ministerium wird sich weder durch süßlich lockende noch durch schamlos drohende Tricks erpressen lassen.

Wir brauchen kein Gesäusel oder Gejammer, sondern eine Jugendburg ohne Deutschlandverherrlicher, ohne Völkische und nicht zuletzt ohne Kontaktpersonen in den organisierten Rechtsextremismus.

Da wo die Deutsche Gildenschaft, der Freibund, der Sturmvogel, die Fahrenden Gesellen oder der Deutsche Mädelwanderbund (DMWB) anwesend sind kann man als Gruppenleiter mit den anvertrauten Kindern oder Jugendlichen schlicht nicht hin.

Also jetzt oder nie! Den Druck aushalten, Nein sagen zur “Offenen Burg” und hoffen, dass auch das Ministerium eisern bleibt und die Finanzströme abstoppt.

Die weitere Umgebung ist herrliches altbewährtes Wanderland, vom Meissner bis zum Reinhardswald, von überall aus kann man als nichtvölkischer Pfadfinder oder Jugendbewegter ein paar Jahre lang die Burg gelassen aus der Ferne angucken, so lange, bis sich die braunen SCHATTEN verzogen haben.

¡Venceremos!

Soeren

Von Iris (Deutsche Waldjugend und dort Landeshorte ehemals Goch) stammte der zweite Kommentar:

1. November 2013 um 08:56

Hallo,

irgendwie hatte ich da einige Aktionen (oder Schritte im Rahmen dieser Diskussion) unsererseits als anders motiviert in Erinnerung, aber naja. Auf jeden Fall finde ich es blöd, wenn hier ganz schnell geschossen wird ohne mal vorher darüber zu sprechen. Ich höre immer Demokratie und eigentlich ist die DWJ ja auch Basisdemokratisch aber diese Stellungnahme kommt zu schnell und ohne Absprache. Ich hätte mir gewünscht, dass wir eine Stellungnahme gemeinsam formulieren. Oder habe ich da einen Thing oder ähnliches verpasst?

Ich empfinde diese Stellungnahme als gemein der Lu gegenüber, als wenn die DWJ schon lange einfache Lösungen angeboten hätte und die Verantwortlichen auf der Burg diese nur nicht umgesetzt hätten. So ein Quatsch! Das hört sich in meinen Ohren alles so an, als wollten wir uns da nur in einem guten Licht präsentieren und nur mal eben sicher gehen, dass der schwarze Peter aber bitte bei jemandem anderen steckt. Also ich schäm mich grad.

Abgesehen davon, dass ich auch der Meinung bin, dass unsere Anwesenheit ganz wichtig ist, damit die Burg nicht gänzlich von Brezelliesen und Kappenträgern besetzt wird (was noch lange nicht der Fall ist!), bin ich mit dieser Stellungnahme nicht einverstanden und bitte darum in Zukunft nicht nur nach Demokratie zu rufen, sondern diese auch anzuwenden! …

Horrido

Iris

Das allerdings hätte eine nachweisbare Aussage gegen völkisch orientierte Bünde sein können, weshalb sich charakterlich amorphe und im Sinne des nachhaltigen eigenen Obenschwimmens an den Mächtigen orientierte nichtvölkische Bündische schon zwei Tage später gleich wieder korrigieren bzw. eine Art von Lern- und Verstehensprozess bekunden:

3. November 2013 um 20:27

Damit dieser Kommentar besser verstanden werden kann, ist es sicherlich hilfreich, die folgenden Links zu beachten:

Mitteilungen für unsere Burggäste/Einschnitt auf Burg Ludwigstein

http://www.burgludwigstein.de/Burg-aktuell.205.0.html

Antrag an die OMV der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein am 02.11.2013

http://www.burgludwigstein.de/fileadmin/LudMedia/0168_VJL/OMV_Antrag.doc

An die Bundesleitung:

Zunächst einmal vielen Dank für die schnelle Reaktion. Und für die Info, dass ihr auf Bundesebene zusammengearbeitet habt, das war mir sehr wichtig. Mir ging das alles einfach viel zu schnell. Direkt nach dem Artikel von Jesko Wrede sich selbst in ein gutes Licht zu rücken fand ich nicht fair. Aber wie Du oder ihr (mir ist ja leider nicht bekannt mit welcher Teilmenge der Bundesleitung ich hier kommuniziere) schon gesagt hast/habt, in den grundlegenden Dingen waren wir uns schon einig.

Auch wenn ich sehr skeptisch war, muss ich doch sagen, dass ich mich heute nicht mehr schäme.

Ich bin natürlich auch sehr traurig, dass die Burg die bündischen Aktivitäten eine Weile einfriert, aber ich bin über das Resultat und die Einigungen die getroffen worden sind sehr erleichtert. Aus einem „wir müssen mal miteinander sprechen“ ist nun ein „wir werden miteinander sprechen“ geworden. Das auf neutralem Boden mit professionellem Beistand und allen Beteiligten finde ich gut. Das habt ihr, der BdP und der Stiftungsvorstand der Jugendburg Ludwigstein meiner Meinung nach gut hinbekommen. Auch wenn jetzt alle erstmal schrecklich empört sein werden ist das ein guter Weg.

An den Rest und die Bundesleitung:

Dies kann ein guter Anfang sein. Vielleicht wird sogar überlegt, wer wir Bündischen überhaupt sind oder sein wollen und vor allem was wollen wir nicht! Das könnte man doch ganz prima in einer Formel zusammenfassen wie einer Meißnerformel die dann alle unterschreiben ;-) Spaß beiseite, wir müssen auf Dauer konkreter werden ich weiß es ist schwierig zu einem Konsens zu kommen, deshalb ist die professionelle Hilfe eines neutralen Moderatoren ja auch so wichtig. “Wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe nach fairen und demokratischen Grundsätzen” (siehe Antrag an die OMV) halte ich hierbei für einen ganz wichtigen Aspekt.

Ich persönlich denke es könnte fruchtbar sein vorher mal zu hören, was die Basis dazu sagt, im Falle der Waldjugend meine ich damit die einzelnen Horste und ihre Mitglieder, aber da habt ihr euch ja ganz bestimmt schon was ausgedacht. ;-)

Und wenn wir dann irgendwann hoffentlich das Thema Rechts abhaken können, können wir uns vielleicht ja sogar wieder Themen widmen wie: „Wie kann ich die Natur erhalten in der ich mich so gerne aufhalte?“ oder wenn ihr es bündischer haben wollt: „Welche Ziele sollten die Bünde in der heutigen Zeit haben?“.

Die Tatsache, dass im (Meißner) Jahr 2013 (einer Zeit von schwindender biologischer Diversität und wachsenden klimatischen und ökologischen Veränderungen, von medialem Einfluss von angespülten Flüchtlingsleichen mal gar nicht zu sprechen) fast ausschließlich (und versteht mich nicht falsch, dass sind natürlich sehr wichtige Themen) über Rechts und Pädophilie diskutiert wird, nervt gewaltig.

Ich persönlich bin sehr gespannt wie es weitergeht!

4. November 2013, vorbildlich sorgfältig nahm Soeren die amorphen Sätze der Waldjugend-Multifunktionsträgerin auseinander:

Liebe Iris,

dein Kommentar oder vielmehr Nebelwurf vom 3. November um 20:27 verdient ein paar Zwischenrufe:

“Mir ging das alles einfach viel zu schnell”

Aha, überfordert spielen und mea culpa seufzen.

“Direkt nach dem Artikel von Jesko Wrede sich selbst in ein gutes Licht zu rücken fand ich nicht fair.”

In welches gute Licht? Erklärung und Appell sind Ablenkungsmanöver, legen eine falsche Fährte, mimen geschickt das betroffen Sensibelchen – aber arbeiten in Wirklichkeit den völkischen Bünden zu, wickeln die Leserschaft ein und lobpreisen letztlich die “Offene Burg”.

“in den grundlegenden Dingen waren wir uns schon einig”

Worin genau bitte? Völkische Bünde raus oder völkische Bünde nicht raus? Bitte lege dich fest.

“Auch wenn ich sehr skeptisch war, muss ich doch sagen, dass ich mich heute nicht mehr schäme.”

Endgültig peinlich. Hirn anschmeißen, nicht theatralisch im schamhaften Sühne-Sumpf versinken. Bitte Sachinformation bringen, keine virtuelle Emotion anknipsen.

“Ich bin natürlich auch sehr traurig, dass die Burg die bündischen Aktivitäten eine Weile einfriert”

Auf den Propagandatrick reingefallen. Oder so tun als ob. Das “ich bin … sehr traurig” will womöglich keiner wissen, oder möchtest du kalkuliert Schuldgefühle erwecken? The queen is not amused.

Iris “sehr traurig”, wir alle im bündischen Schlumpfhausen tragen Trauerflor … wann Iris endlich wieder sehr fröhlich …

Wo bitte geht’s hier von von Buhu nach Tralala, o Iris, zeig uns den Weg!

“Aus einem „wir müssen mal miteinander sprechen“ ist nun ein „wir werden miteinander sprechen“ geworden”

Genau, die Kinderchen lassen sich mit sozialpädagogischan Hohlparolen abspeisen.

“Das auf neutralem Boden mit professionellem Beistand und allen Beteiligten finde ich gut.”

Yes. Ein bisschen über Nazis quasseln.

“Das habt ihr, der BdP und der Stiftungsvorstand der Jugendburg Ludwigstein meiner Meinung nach gut hinbekommen”

Tja, Geld und Karriere sind schon ein verbindendes Motiv.

“Auch wenn jetzt alle erstmal schrecklich empört sein werden ist das ein guter Weg”

Die Sprache der Macht hast du, Iris, schon ziemlich gut drauf. Die unter unseren Politikern leider üblich gewordene Hohlformel mit dem “guten Weg” etwa macht jedes Sachargument überflüssig, denn das könnte ja in die Irre führen, ins Abseits.

Gegner der Lächerlichkeit preisgeben, sinngemäß: die bringen euch nichts, die sind nur “schrecklich empört”. Das ist rhetorisch – und menschlich – unredlich.

“wir müssen auf Dauer konkreter werden”

Allerdings, und warum fängst du denn nicht an und distanzierst dich unmissverständlich von: Deutsche Gildenschaft, Deutscher Mädelwanderbund / Die Fahrenden Gesellen, Freibund – Bund Heimattreuer Jugend. Um nichts anderes geht es schließlich.

“deshalb ist die professionelle Hilfe eines neutralen Moderatoren ja auch so wichtig”

Genau, das gewünschte schmierige Ergebnis (Burg MIT Völkischen) soll pseudodemokratisch legitimiert und vergoldet werden, damit sich alle irgendwie gut fühlen dürfen.

Oh Moderator, erteile uns Absolution! Lass uns aufschluchzen: ich bin ok – du bist ok! Und ein abschließendes Küsschen dem schrecklich missverstandenen Deutschtums-Verherrlicher.

“Wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe nach fairen und demokratischen Grundsätzen”

Aha, unsere Iris mit den Wegbereitern von Germanienkult und Rechter Revolution ganz auf Augenhöhe.

“was die Basis dazu sagt, im Falle der Waldjugend meine ich damit die einzelnen Horste und ihre Mitglieder”

Geschickt aus der Verantwortung gestohlen: einfach die etwas desinformierten Siebzehnjährigen bzw. die altersgemäß unwissenden noch jüngeren Halbwüchsigen verantwortlich machen.

“Und wenn wir dann irgendwann hoffentlich das Thema Rechts abhaken können”

Schlussstrichdebatte wie nach 1945 … liebe Iris, du sollst nicht “abhaken”, sondern Stellung beziehen.

“medialem Einfluss von angespülten Flüchtlingsleichen”

Auf der Welt geschehen schlimme Sachen. Da sind unsere Ludwigsteiner Völkischen gar nicht so schlimm. Gucken wir einfach woandershin. Ich bin klein mein Herz ist rein, Tandaradei!

So erfahren Ertrunkene in Deutschland dann doch noch Nutzbarmachung. Ethisch widerlich.

“fast ausschließlich (und versteht mich nicht falsch, dass sind natürlich sehr wichtige Themen) über Rechts und Pädophilie diskutiert wird, nervt gewaltig”

Iris leidet nervlich (“nervt gewaltig”) aufgrund der endlich erfolgten journalistischen Aufdeckungen von Leuten wie Christian Füller bzw. Jesko Wrede zu bündischem Kindesmissbrauch und bündischem Rechtsextremismus. Dauer-einlullender Singsang wäre ja auch viel romantischer.

“Ich persönlich bin sehr gespannt wie es weitergeht”

Iris sinngemäß und implizit: ich bin “persönlich” lieb, aber mir widersprechen solltest du besser nicht.

Und alles ganz aufregend irgendwie.

Unfasslich. The Ludwigsteinshow must go on.

Beste Grüße,

Soeren

7. November, Kommentator Quetzalcoatl bedankt sich bei Soeren für die gepfefferten Zwischenrufe zu Iris und schreibt:

Zunächst mehr Sorgfalt im Denken und Sprechen bitte, ein irgendwie gefühlvoller ‘Weichzeichner’ macht völkisch motivierten Gegendemokraten und postmodern-überbündischen Karrieristen das Leben zu einfach.

“Als Waldjugend sehen wir unsere Wurzeln im Naturschutz und in der Tradition der bündischen Jugendbewegung.”

Eigentlich kann man nur entweder von Deutscher Jugendbewegung ODER von Bündischer Jugend reden, der zweite Begriff kennzeichnet, eng(er) ausgelegt, die Weimarer Epoche – gerade hierbei hätte sich die DWJ allerdings von Adlern und Falken, Geusen sowie Artamanen distanzieren müssen, denn die drei waren schließlich auch Bündische Jügend.

Wie ich gerade sehe, hat auch bzw. nur Julia Fehlisch (Sozialpädagogin …) das reichlich geschichtsblinde Wortungetüm geprägt: “Die bündische Jugendbewegung als Teil der außerschulischen Jugendbildung. Eine Einordnung anhand der kritisch-konstruktiven Pädagogik nach Wolfgang Klafki und am Beispiel der Jugendburg Ludwigstein”

Wer 2013, schräge Mischung aus Neologismus und Tautologie aber meinetwegen versuchsweise verwendet, ‘bündische Jugendbewegung’ zusammenschraubt und sich nicht sofort von Adlern und Falken, Geusen sowie Artamanen distanziert, hat entweder von Bündische Jugend keine Ahnung oder es ist ihm alles nicht so wichtig oder er will die völkisch Bewegten ‘integrieren’.

Und weiter wird weichgezeichnet bei DWJ: “Als demokratischer Bund” … was soll das, die DDR war auch demokratisch! Es muss FREIHEITLICH DEMOKRATISCH heißen. Falls nun einer murrt: ‘jaja ist doch klar’ kann ich nur erwidern: nein ist es eben nicht!

Dino ganz schicksalsergeben:

“Die Burg wird sich vermutlich weiterhin sehr für die Rechten Bünde einsetzen.”

Einspruch: es geht nicht um rechts, sondern um RECHTSEXTREMISTISCH bzw. VÖLKISCH. Leider ist dieses maulige, empört tuende ‘rechts’ immer wieder zu hören, eine ganz ärgerliche sprachliche Schlampigkeit: bitte nie ‘rechts’ sagen, wenn rechtsradikal bzw. konservativ-revolutionär bzw. ethnopluralistisch-rassistisch gemeint ist, wir sind hier nicht unter 14-Jährigen von der Antifa.

Nichts gegen Schlagworte, aber zutreffen sollten sie.

Junge Freiheit / IfS / Sezession / Blaue Narzisse sind nicht ‘wertkonservativ’ (das ist die Junge Union ja hoffentlich), sondern gehören ins konservativ-revolutionäre bis rechtsradikale Spektrum, unterschiedliche Methoden anwendend und unterschiedliche Zielgruppen bedienend sowie durch Sympathie und allerlei Doppelmitgliedschaften verbunden.

Und genau dieses Spektrum ziehen die Fahrenden Gesellen ebenso wie der Freibund auf den Ludwigstein, ideell (Alain de Benoist, Julius Evola) wie personell (Götz Kubitschek).

http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Kubitschek

“Arktos … Arktos hat sich als der englischsprachige Hauptverleger der europäischen Neuen Rechten etabliert (einschließlich der Übersetzungen von Alain de Benoist und Guillaume Faye). Erstmals wurde der russische Vordenker und ehemalige Berater Putins Alexander Dugin ins Englische übertragen. Weitere bekannte Autoren sind der italienische Traditionalist Julius Evola …”

“Identitäre Bewegung Deutschland … Die Identitäre Bewegung ist genau das, worauf viele junge Menschen in Deutschland gewartet haben: vorwärts in eine neue Zeit drängend, dabei aber die eigenen Wurzeln nie vergessend.”

“Deltastichting (Belgien) … eine konservative Zeitschrift, die vor 40 Jahren nach dem Vorbild der französischen, von Alain de Benoist verantworteten Elements gegründet wurde.”

http://zwischentag.de/zwischentag/die-aussteller/

DAS ist Theoriebildung und Freundeskreis des Kubitschek-Umfelds … oder kann man schon von international vernetzter straffer weltanschaulicher Führung reden? Und haben diese Kräfte demnächst den (seit 50 Jahren ohnehin arg zur äußersten politischen Rechten neigenden) blaublumeseligen Ludwigstein ganz im Griff?

Beispiel einer gefährlichen, auf Minderjährige zugeschnitten Schrift; man sollte dafür sorgen, das Original nicht an Minderjährige heranlassen: die Blaue Narzisse.

“Dabei nimmt sie nach eigener Aussage eine konservative Haltung ein, während sie von der Politikwissenschaft als zur Neuen Rechten gehörend betrachtet wird. Chefredakteur ist Felix Menzel, der auch für die Zeitschrift Sezession tätig ist und dem Umfeld des Instituts für Staatspolitik (IfS) und der Konservativ-Subversiven Aktion (KSA) um Götz Kubitschek zugeordnet wird.”

http://de.wikipedia.org/wiki/Blaue_Narzisse

Vier Chemnitzer Gymnasien haben den Verkauf der Zeitschrift Blaue Narzisse verboten – die einzig richtige Entscheidung.

Auf Rechte Jugendbünde lesen wir, dass sich der Freibund auf einem der neurechten, sogenannten Zwischentage darstellte:

Dabei wurde erst im Oktober bekannt, dass der Freibund auf einer rechten Messe mit einem eigenen Stand vertreten war, die im rbb als “Gipfeltreffen der rechten Eliten” bezeichnet wurde. Neben dem Freibund selbst war auch das Internetportal “Blaue Narzisse” des Freibünders Felix Menzel maßgeblich an der Ausrichtung des Treffens beteiligt. Anlass des so genannten “Zwischentages” war das Erscheinen der fünfzigsten Ausgabe der Zeitschrift “Sezession”, herausgegeben vom Institut für Staatspolitik.

Derselbe Text konstatiert eingangs nüchtern:

“Die Burg Ludwigstein ist wohl der einzige Ort in Deutschland, an dem völkisch-nationalistische Jugendbünde wie der Freibund in dieser Form offen auftreten können.”

http://rechte-jugendbuende.de/?p=2062

Ohne unseren massiven Druck wird die germanisch-gemütliche Burg Ludwigstein auch weiterhin die ideelle wie personelle Fusion aus Jugendbewegung und schleichender rechter Revolution bzw. Völkischer Bewegung garantieren.

Das Thema darf jetzt nicht in ‘Diskussionsrunden’ ausfransen, auch nicht im ‘professionell moderierten Dialog’.

Alles Blaue Blume oder was … Müsli mampfen und mit der (alten Völkischen Bewegung bzw. der sogenannten) Neuen Rechten klampfen.

Dass alte angesehene Wandervögel wie Gerhard Neudorf (Wo bleiben Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit?) sich für die Teilnahme etwa des Freibunds auf dem Meissnerfest 2013 eingesetzt haben, sollte endlich skandalisiert werden.

Wer zur Deutschen Jugendbewegung (und insbesondere, wer zu den geschichtsklitternden, volksverherrlichenden und die vielfachen eigenen Verknüpfungen mit dem Nationalsozialismus verschweigenden Seilschaften rund um Burg Ludwigstein!) fundiert mitreden möchte, lese Christian Niemeyer: Die dunklen Seiten der Jugendbewegung: Vom Wandervogel zur Hitlerjugend

http://www.amazon.de/Die-dunklen-Seiten-Jugendbewegung-Hitlerjugend/dp/3772084885

Auf das NICHT REFORMIERBARE Konzept von der Offenen Burg kann man eigentlich nur mit Christian Wallner antworten:

“Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.”

Quetzalcoatl

Nun aber betritt Pfadi-Funktionär Hansdieter Wittke genannt HDW die virtuelle Bühne und orakelt voller Kampfgeist:

Als Mitglied der Vereinigung erwarte ich von der Mitgliederversammlung, die Entschließungen des BdP und der Waldjugend zur Grundlage des weiteren Vorgehens in dieser besonderen Lage zu machen.

Das angebliche “Verbot” Kluft zu tragen und als Bündischer auf der Burg in Erscheinung zu treten, halte ich für abenteuerlich. Als bekennender Lebenspfadfinder ist für mich eher das Gegenteil richtig. Hier heißt es deutlich Farbe zu bekennen und die demokratischen Überzeugungen kämpferisch zu vertreten! Und Entwicklungen zu stoppen.

Nicht Gesinnungskontrolle gehört dazu sondern die offene und fundierte Auseinandersetzung mit den radikal oder unterschwellig agierenden Totengräbern der Demokratie.

Überzeugt unterstütze ich die Initiative von Waldjugend und Pfadfindern!

HDW

Wittkes staatsmännisch daherkommendes Ablassen heißer Luft lässt hermes ziemlich unbeeindruckt:

Lieber HDW,

die “Initiative” der Waldjugend ist eine Mogelpackung und das weißt du. Sie dient dazu, langfristig wie heute NICHTS gegen die Anwesenheit von Fahrenden Gesellen, Freibund und Gildenschaft tun zu müssen.

Auch du gehst zu den drei Bünden (ok, Mädelwanderbund solo gezählt macht es vier Bünde) in deinem Kommentar NICHT explizit auf Distanz und sprichst die drei (oder eben vier) Namen noch nicht einmal aus.

Das von dir – an der Sache vorbeiredend – “abenteuerlich” genannte Kluftverbot (OT Ludwigstein: Besucher in Kluft sind in den nächsten 12 Monaten auf der Burg nicht willkommen) ist ein Ablenkungsmanöver und soll die überbündischen Kinderchen ein bisschen schnattern lassen und unter Druck setzen sowie dem Ministerium gegenüber ‘ein Zeichen setzen’, dass man mit dem Konzept von der Offenen Burg so was von weitblickend und verantwortlich ‘auf Kurs’ sei.

Im Übrigen, HDW: wenn du mutig wärst, würdest du, immerhin Mitglied der Vereinigung, in diesen Tagen in schmucker Kluft hin an die Werra und Gesicht zeigen und dich fallweise vom Burggelände schmeißen lassen.
Oder du würdest einfach aus der Vereinigung austreten (wirst du natürlich nie tun).

Die endlich öffentlich gewordene Verknüpfung zum rechten Rand und darüber hinaus nennst du beschwichtigend “in dieser besonderen Lage” – und hast damit schon wieder um die neurechte und alte völkische Sache herumgeredet.

Was wird mit so viel Geschmeidigkeit (Rückgratlosigkeit) geschehen? Ihr werdet die drei Bünde also, nach ein bisschen Durchdiskutieren und Dialog-Kultivieren, verzückt über die eigene Großzügigkeit, ‘durchwinken’ und in zwei, drei Jahren erstaunt tuend sagen können:

Na hoppla, Gildenschaft, Freibund & Fahrende Geselllen sind ja immer noch da – aber alles ganz basisdemokratisch gelaufen hier!

Das ist zu verhindern.

Die mächtigsten Ludwigsteiner Strippenzieher haben ihren Spaß an derartiger Unschlüssigkeit und Glitschigkeit und werden handeln nach dem Motto eines zeitgenössischen Songs:

und weil Entscheidung nicht deine Stärke ist muss ich mich statt deiner entscheiden

Noch ist es nicht zu spät! Im selben Song heißt es schließlich:

Es ist gut, wenn du weißt was du willst, wenn du nicht weißt was du willst ist das nicht so gut

Lieber HDW,

ich wäre dir dankbar, wenn du, gerne auch in Kluft, unzweideutig den Rausschmiss von Gildenschaft, Freibund und Fahrenden Gesellen fordern würdest.

Herzlich Gut Pfad

hermes

Pfadifunktionär HDW hält es bis heute, immerhin drei Tage lang, für verzichtbar, auf diese plausiblen und wichtigen Argumente einzugehen oder auch nur die sinngemäße Gretchenfrage Sag wie hältst du`s mit dem Freibund zu beantworten.

Das zweite ist durchaus unfair, denn auch die Fahrenden Gesellen werden sicherlich gern wissen wollen, ob der am Ludwigstein einflussreiche „Lebenspfadfinder“ Wittke wirklich auch genau sie zu den „Totengräbern der Demokratie“ rechnet.

Den bisher ausgelassenen ersten Kommentar jedoch, sozusagen punktgenau zum seit tusks (dj.1.11) Tagen in bündischen Kreisen so gern gefeierten ersten Elften, hatte ein echter alter Jungenschafter und richtig roter Altachtundsechziger verfasst, wie HDW ein Mitglied der Ludwigsteiner Vereinigung.

Mit viel Tamtam nämlich tat zuerst der manchem Leser aus der als links geltenden Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck (ABW, die mit den legendären Liedermacher-Festivals) sowie dem Mindener Kreis bekannte Eckard Holler genannt zeko so, als würde er etwas tun.

Hollers Befinden war irgendwie irritiert und schmerzvoll leidend, dieses hier fand er unverständlich, jenes dort unerträglich (was genau eigentlich?), jedenfalls beginnt er pathetisch grüßend:

Eckard Holler sagte:

1. November 2013 um 08:41

Ich begrüße die Initiative der Deutschen Waldjugend, die sich an die Verantwortlichen der Jugendburg Ludwigstein richtet und sie auffordert, die eingetretene Fehlentwicklung zu korrigieren. Es ist für mich als ein Mitglied der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e.V. unverständlich und unerträglich, dass unter dem Deckmantel des Konzepts einer “Offenen Burg” auf Burg Ludwigstein neurechte und andere rechtslastige Vereinigungen gefördert werden. Es ist höchste Zeit, dass diese Förderung beendet wird.

Eckard Holler

Kommentator hermes behielt Bodenhaftung und antwortete noch am selben Tag:

Lieber zeko, oben hat jemand schon die Notwendigkeit betont, das Objekt der Empörung zu definieren, bitte sprich die Namen der bewussten Bünde aus: Deutsche Gildenschaft, Deutscher Mädelwanderbund, Die Fahrenden Gesellen, Freibund – Bund Heimattreuer Jugend.

Noch besser, wenn du dann in ein paar Sätzen begründest, warum etwa der Freibund mit Jugendbewegung, so wie du sie verstehst, nichts zu tun hat und zudem die freiheitliche Demokratie gefährdet. Und deinen Namen darunter, damit man weiß, wofür du stehst. Zugegeben, das erfordert Mut.

Jahrelang völkische Bünde zu beherbergen ist auch keine “Fehlentwicklung”, sondern ein Skandal.

Verzeih meine Direktheit, aber man nimmt es dir nicht ab, dass das Thema für dich “unerträglich” sei. Wenn es dir wirklich wichtig wäre, würdest du jetzt einfach aus der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein e. V. austreten.

Du wirst es nicht tun … sondern so tun, als würdest du etwas tun … Engagiertes Augenrollen halt, revolutionäre Als-ob-Aktion.

Wenigstens ein Akteur hat gehandelt: das Hessische Sozialministerium friert Burg Ludwigstein sämtliche Fördermittel ein. Na Endlich. Geht doch.

hermes

Soweit der Blick auf den Blog Schwarzzeltvolk, die wandervogelbewundernde Redaktion selbst äußert sich bezeichnenderweise zum Thema mit keiner Silbe.

Der Deutsche will sich so gerne unschuldig fühlen und braucht dazu dringend jemanden, der ihm zu diesem Zwecke Absolution erteilt. Das von der Jugendbewegung beschworene Bauern-, Wanderer- und Naturidyll ist noch stets ein ausgezeichnetes Werkzeug gewesen, sich als niedlicher Germane, Indianer oder Hobbit zu fühlen und sich aus der kulturellen Moderne ein bisschen zu verabschieden („auf Fahrt gehen“).

Der leider auch zur Geistlosigkeit und gespielten Unschuld einladende hundertjährige Duft der Blauen Blume ermöglichte es, über nationalromantische und ethnopluralistische Vorstellungen zum Verherrlichen von Blut und Boden sowie zum Wunsch nach rassistischem „Saubermachen“ zu gelangen.

Die eingangs erwähnte, im Ersten Weltkrieg veröffentlichte Wandervogelführerzeitschrift unter ihrem Redakteur Fulda forderte aus der Wanderromantik die Konsequenz einer Reinheit der sogenannten Rasse. Hitler hat es dann barbarisch konsequent umgesetzt, deutsche Juden sollten keine Deutschen mehr sein.

Im Artikel “Die Juden in deutschen Bewegungen” (in: Deutsch oder national! Beiträge des Wandervogels zur Rassenfrage, herausgegeben von Friedrich Wilhelm Fulda, Leipzig 1914) lässt er volksverhetzend schreiben:

Vorweg sei bemerkt, daß die Mehrzahl der „Wandervogel“-Ortsgruppen weislich auf Judenreinheit bedacht ist. … Er [lies: der Jude] bildet z. B. bei der Sonnwendfeier eine ebenso groteske Erscheinung wie ein Papua, der am Hausaltar eines Chinesen dessen Ahnen Opfer darbringt, denn die Vorgänge beim Sonnwendfest gewinnen ja Inhalt und Leben erst durch die Vorstellung, dass eben diese Feier unseren Vorfahren vor Jahrtausenden oder Jahrhunderten Kult war. Den Mangel dieser höchstpersönlichen Tradition kann dem Hebräer auch die raffinierteste Mimikry nicht ersetzen …

Den Geist der Ortsgruppen bestimmen tatsächlich die Führer. Zu ihrer Ehre muss gesagt werden, daß es unter ihnen keinen einzigen Judenfreund gibt, auch nicht unter denen, die Juden dulden. Die Zulassung der Hebräer hat ihre Ursache lediglich in einer irrtümlichen Auslegung der Satzungen und in einer gewissen Bequemlichkeit …

Der hinterhältige, nie harmlose, ewig lauernde Jude mit seiner angeborenen Ehr- und Schamlosigkeit wird bei der brüderlichen Gemeinschaft und vertrauensvollen Kameradschaft, auf die das Verhältnis der Wandervögel (…) zueinander gestellt ist, den naiven, offenen jungen Deutschen mit seinem hochgespannten Idealismus und dem arglosen deutschen Mädchen ganz besonders gefährlich, zumal diese noch nicht die Distanz zu dieser gemeingefährlichen Rasse gefunden haben …

An dem Maße der völkischen Einsicht erkennt man leicht, ob ein Wandervogel einer reinen oder verseuchten Ortsgruppe angehört.

http://www.digam.net/index.php?dok=9301&h%5B0%5D=wilhelm&PHPSESSID=586e54023bd3977d2fcc66256a24e49d

Was ist das für ein widerlicher Hass, moralischer jugendbewegter Tiefpunkt oder einfach nur alle Masken fallengelassen und einmal Klartext geredet?

Wie auch immer, heute, hundert Jahre später wünsche man Burg Ludwigstein die glaubhaft vollzogene Abkehr aus jeder Form einer „völkischen Einsicht“ (Leipzig 1914) und ein Bekenntnis zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR, Paris 1948).

Mit den einstigen Mitgliedern der Deutschen Gildenschaft (DG) und prominenten Theoretikern der Neuen Rechten Götz Kubitschek und dem bekennend an den Denkern der Konservativen Revolution der Weimarer Zeit Carl Schmitt und Arthur Moeller van den Bruck orientierten Karlheinz Weißmann und ihrem rechtsextremen oder auch bündischen Umfeld lassen sich die am 10. Dezember 1948 von Menschen aus allen Kontinenten und Ländern so mühselig errungenen, unbedingt schützenswerten und mit völkischem Denken nicht vereibaren Standards der AEMR nicht gewährleisten.

Ohne die endgültige Trennung von Deutscher Gildenschaft (DG), Fahrenden Gesellen, Deutschem Mädelwanderbund und Freibund – Bund Heimattreuer Jugend kann eine menschenrechtsuniversalistisch ausgerichtete Jugendburg Ludwigstein nicht funktionieren.

Nicht „Besucher in Kluft“ also hätte man vor acht Tagen und für die kommenden zwölf Monate vom Ludwigstein verbannen sollen, sondern, ob „in Kluft“ oder nicht, die Angehörigen der vier genannten Bünde.

Solange aber das nicht geschehen ist, sollte das Ministerium auch keine Steuermittel fließen lassen.

Cees van der Duin


Tagged: Bündische Jugend, Burg Ludwigstein, Jugendbewegung

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